Die Dienstleistung von Ghostwritern hat sich längst vom Geheimtipp zur milliardenschweren Schattenbranche entwickelt – und dennoch ranken sich um das Thema viele Mythen, Halbwahrheiten und Unsicherheiten. Wer einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, bekommt hier einen differenzierten Überblick: Von den Preisstrukturen über rechtliche Risiken bis hin zu überraschenden Fakten rund ums Ghostwriting. Schon im Einführungsteil werfen wir etwa einen Blick auf typische „Ghostwriter Preise“, wenn etwa Studierende eine akademische Arbeit beauftragen möchten: wenn Sie etwa Texte vergleichen, finden sich auf manchen Angeboten Hinweise wie „Normseite ab … €“. Wie ernst sollte man solche Angebote nehmen und was steckt dahinter?

Was steckt hinter dem Begriff Ghostwriting?

Der Begriff Ghostwriting bezeichnet das professionelle Erstellen von Texten im Auftrag einer anderen Person – der eigentliche Autor tritt nicht in Erscheinung.
In vielen Bereichen – wie Rede­schreiben für Politiker, Unternehmenskommunikation oder Buch-Autorschaft – ist dieser Dienst vollkommen legitim. In akademischen Zusammenhängen wird er jedoch rechtlich und ethisch problematisch.

Die gängigen Formen

• Rede, Blog oder Artikel für Prominente oder Führungskräfte

• Corporate Texting, Fachbeiträge oder PR-Material

• (Kontrovers) akademische Arbeiten wie Hausarbeiten, Bachelor- oder Masterthesen

In Deutschland zeigt eine Studie, dass der Markt für akademisches Ghostwriting gewachsen ist: So wird geschätzt, dass rund „50 Personen“ hauptberuflich davon leben und mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt werden.

Preisstrukturen und typische Kosten

Wenn Sie sich mit Ghostwriting auseinandersetzen, stößt man schnell auf Angebote mit unterschiedlichen Preisangaben. Zum Beispiel: Seitenpreise, Pauschalen, zusätzliche Services wie Lektorat oder Plagiatsprüfung. Eine Übersicht:

* Angaben basierend auf Marktübersicht im deutschsprachigen Raum.

Dabei gilt: Je höher Fachgebiet, Umfang und Zeitpunkt, desto höher die Kosten. Wenn man sich etwa dafür interessiert, eine komplette Arbeit verfassen zu lassen, wie eine Bachelorarbeit schreiben lassen, muss man realistisch kalkulieren – nicht bloß die reine Seite, sondern auch Qualität, Betreuung, Fristen und Standards.

Was wird geliefert – und was nicht?

Oft wird von „Ghostwriting“ gesprochen, doch das tatsächliche Angebot variiert stark. Manche Anbieter liefern lediglich Mustervorlagen oder Entwürfe, andere schreiben komplette Arbeiten. Hier gilt: Je mehr die eigenständige Leistung des Auftraggebers in den Hintergrund rückt, desto größer sind die rechtlichen Risiken.

Unterstützende Leistungen

• Themenfindung, Gliederung, Literaturrecherche

• Korrektorat oder Lektorat

• Plagiatsprüfung

Komplettübernahme

Wenn eine Arbeit vollständig im Auftrag erstellt und anschließend als eigene Leistung eingereicht wird – insbesondere an Hochschulen –, kann das eine Täuschung darstellen.

Rechtliches: Legal oder verboten?

Die rechtliche Lage rund um Ghostwriting in Deutschland ist differenziert. Wichtig sind zwei Aspekte:

• Das Ghostwriting-Geschäft an sich ist in vielen Bereichen legal (z. B. Bücher, Reden, Texte).

• Die Einreichung einer fremden Leistung als eigene wissenschaftliche Leistung kann rechtliche und universitäre Folgen haben.

Beispielsweise hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden, dass eine Ghostwriter-Vereinbarung allein nicht automatisch strafbar ist – wohl aber die Täuschung über die Urheberschaft.

Schattenseiten und Risiken

Trotz legaler Grauzonen existieren viele Risiken – sowohl ethisch als auch strategisch.

• Reputation: Wird auffällig, dass eine wissenschaftliche Arbeit nicht eigenständig erstellt wurde, kann das zur Aberkennung oder Exmatrikulation führen.

• Qualität: Manche Anbieter liefern minderwertige Texte, teilweise unzureichend recherchiert oder mit Plagiatsproblemen.

• Abhängigkeit: Wer auf externe Dienste setzt, lernt weniger selbst, was langfristig nachteilig sein kann.

• Chancenungleichheit: Studierende mit Zeitdruck greifen häufiger zu solchen Angeboten – damit entsteht ein ungleiches Spielfeld.

Warum Ghostwriting trotzdem wächst

Trotz aller Kritik nimmt die Nachfrage nach Ghostwriting-Dienstleistungen zu. Warum?

• Zeitdruck: Studierende, die mehrere Anforderungen gleichzeitig tragen, suchen schnell nach Unterstützung.

• Digitalisierung & Globalisierung: Online-Plattformen ermöglichen schnelle Aufträge aus dem Ausland oder über Grenzen hinweg.

• Professionalisierung: Ghostwriting-Agenturen treten mit ausgefeiltem Marketing, hoher Anonymität und schnellen Fristen auf.

• Unklare Regulierung: Solange nicht jede Tätigkeit sanktioniert ist, bleibt die Branche schwer kontrollierbar.

Praktische Tipps – worauf sollte man achten?

Wenn man sich mit dem Thema Ghostwriting auseinandersetzt – sei es als Studierender, Auftraggeber oder Dienstleister – helfen folgende Hinweise:

1. Vertraglichkeit: Klar definieren, welche Leistungen erbracht werden, wer Nutzungsrechte erhält, wie Vertraulichkeit gesichert ist.

2. Qualitätssicherung: Lektorat, Plagiatsprüfung und Nachweise über Fachkenntnis des Autors sind wichtig.

3. Seriosität prüfen: Anbieter mit transparenter Preisstruktur, Referenzen und Datenschutz sind vertrauenswürdiger.

4. Alternative Lösungen erwägen: Statt kompletter Fremdleistung kann die Begleitung durch einen Ghostwriter als Coach oder Mentor sinnvoller sein.

5. Bewusstsein für Konsequenzen: Insbesondere im akademischen Umfeld gilt: Wer fremde Arbeiten einreicht, riskiert rechtliche und akademische Folgen.

Ungewöhnliche Blickwinkel – spannende Fakten

• Eine Untersuchung zeigt, dass im Gesamtvolumen der Ghostwriting-Anfragen Dissertationen in Deutschland nur einen kleinen Teil ausmachen – der Großteil liegt bei Bachelor- und Masterarbeiten.

• In der Unternehmenswelt und Politik ist Ghostwriting oft völlig legitim – z. B. Redenschreiber oder Co-Autoren – im akademischen Bereich jedoch deutlich problematischer.

• Manche Anbieter werben mit „ab … € pro Normseite“, wenngleich dieser Preis oft zusätzliche Leistungen ausschließt (z. B. Korrektorat, Literaturrecherche).

• Ghostwriting bleibt eine weitgehend unkontrollierte Branche – laut einem Bericht stammen viele Anbieter aus dem Ausland und nutzen aggressive Marketingmethoden.

Interview-Zitat

„Wer eine fremde wissenschaftliche Arbeit als die eigene ausgibt, begeht eine Täuschungshandlung.“ – Aus einem Fachartikel zur Rechtslage im Ghostwriting.

Dieses Zitat verdeutlicht: Es geht nicht nur um das Schreibenlassen, sondern darum, wie die Arbeit verwendet wird – und wer damit welche Verantwortung trägt.

Fazit – keine Werbung, aber Klarheit

Ghostwriting ist eine Dienstleistung mit vielen Gesichtern: In der Kommunikation, im Marketing oder bei Büchern durchaus etabliert – im akademischen Kontext jedoch von Risiken begleitet. Wer beispielsweise eine Bachelorarbeit schreiben lassen möchte, sollte sich der rechtlichen, ethischen und qualitativen Aspekte bewusst sein. Transparenz, Qualität und Verantwortlichkeit sind entscheidend. Und vor allem: Der Fokus darf nicht allein auf dem Preis liegen – sondern auf dem Sinn, Zweck und Risiko einer solchen Leistung.

Mit der richtigen Perspektive wird klar: Ghostwriting ist nicht per se skandalös – aber es ist kein Schnellweg ohne Konsequenzen.